Wie klingt ein Haus?

Bericht, Salons, Zhang/Makovec

Im Garten quaken Frösche aus Marokko, im Keller ist ein Dialog über Ästhetik und Architektur zu hören und im Badezimmer ertönt ein chinesisches Lied. Während in der Küche die Sieben-Bohnen-Suppe auf dem Herd kocht erklingen im Schlafzimmer die Hack- und Schnittgeräusche, die bei der Zubereitung eben dieser Suppe aufgenommen wurden. Ein Wohnzimmerkonzert von Eliminations of Desires bringt ungewohnte Synthesizer-Klänge in das Dreizimmer-Haus und die beiden Klangkünstler vermögen sich damit nahtlos in die avantgardistische Tradition der Siedlung Neubühl einzufügen.

Die beiden aktuellen Bewohner Jiajia Zhang und Jiri Makovec des Experimenthauses verwoben beim zweiten Salon Aufnahmen von ihren Reisen und befreundeten Künstlern mit den alltäglichen Geräuschen des Hauses. Und wo der allmorgendliche Verkehrslärm von Autos auf Dialoge aus der New Yorker Subway trifft, entsteht eine ungewöhnliche Klangwolke, in der sich die Besucherinnen und Besucher des Salons nicht mehr in einer Siedlung am Stadtrand wähnen, sondern in einem kleinen, aber feinen Offspace.

Aus dem Vogelhaus im Garten quaken die Frösche, aufgenommen auf den Reisen des Künstlerpaars.

Der seit den 1960er Jahren stetig weiterentwickelte Buchla-Synthesizer zieht die Gäste unweigerlich in seinen Bann.

Jiajia begrüsst das Publikum.

Martina Buzzi und Nicolas Buzzi von Elimination of Desires im elektronisch-musikalischen Dialog

Jirka filmt die Performance…

…und unterhält sich nach dem performativen Kochen der Sieben-Bohnen-Suppe mit den Gästen.

Im Keller erklingt derweil – inmitten der dort abgestellten Gegenstände – ein Dialog von Victor Esther G. über den architektonischen Funktionalismus in Europa.

Fotos: Reto Gadola